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Weißgerbung als Gerbung mit Aluminiumsalzen Alaungerbung
Die Herstellung von Leder mit Aluminiumsalzen - hauptsächlich mit Alaun - kann wohl als eines der ältesten Gerbverfahren angesprochen werden. Mit dem Aufkommen der Chromgerbung verlor sie allerdings ihre nicht unbeträchtliche Bedeutung besonders für verschiedene Oberlederarten wegen gewisser ihr innewohnender Nachteile, so z. B. wegen ihrer ungenügenden Wasserbeständigkeit.
Die Bindung von Aluminiumsalzen an die Hautfaser geht nicht so leicht vor sich wie beim Chromsalz; deshalb lässt sich das hierbei eingesetzte Alaunsalz zum größten Teil durch Wasser wieder auswaschen.
Das am häufigsten als Gerbmittel angewandte Aluminiumsalz ist Kalialaun KAl (SO4)2 x 12 H2O, das als kristallisiertes weißes Salz in den Handel kommt. Bei normaler Temperatur lösen sich etwa 12 %, in kochendem Wasser etwa 30 %.
Neben Kalialaun hat sich das Aluminiumsulfat Al2 x (SO4)3 x 18 H2O mit 15 % Al2O3,besonders durchgesetzt.
Da die Lösungen von Alaun und Aluminiumsulfat freie Schwefelsäure enthalten, ist es bei der Weißgerbung stets angebracht, Kochsalz mit zu verwenden, um die stark schwellende Wirkung dieser freien Säuren zu unterbinden.
Aluminiumsalzlösungen lassen sich - wie die Chromsalzlösungen - durch Alkalizusatz basisch machen. Aus so eingestellten Gerblösungen nimmt die Haut mehr Aluminium auf als aus sauren oder neutralen Lösungen. Allerdings kommt es hierbei nicht zu einer festen Bindung an die Hautfaser wie beim Chrom; doch verhält sich das Alaunleder aus dieser Lösung gegenüber Auswaschen widerstandsfähiger als ein solches Leder, das eine Behandlung mit neutralen Lösungen erfahren hat.
Bei der allgemeinen Weißgerbung werden die üblich enthaarten, vollständig entkälkten, sehr gut gebeizten Blößen im Faß oder Haspel behandelt, wobei auf 100 kg Blöße etwa 8 - 10 kg Kalialaun oder 5,5 - 7 kg Aluminiumsulfat sowie etwa 25 - 30 % Kochsalz - auf Alaun berechnet - zugesetzt werden. An Wasser ist etwa die sechs- bis zehnfache Menge des Alaungewichtes erforderlich.
Zur Verbesserung des Gerbeffektes erfolgt das Basischmachen durch Zusatz von Alkalien entweder gleich zu Beginn bei Herstellung der Gerblösung oder durch anteilsmäßige Zugabe beim Gerbbeginn im bewegten Faß. Nach zweistündigem Bewegen der Blößen in diesem Salzgemisch ist die Gerbung beendet, wonach die weißgaren Blößen alsdann ohne vorheriges Auswaschen zum langsamen Trocknen bei 40° C in gut durchlüfteten Räumen aufgehängt werden.
Die getrockneten Leder sind steif und hart, sie werden zugerichtet, d. h. gestollt, gefettet und gefärbt.
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