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Aleppokiefernrinde Aleppokiefer Jerusalemkiefer
Aleppokiefernrinde Aleppokiefer Jerusalemkiefer
Aleppokiefernrinde ist ein in den Mittelmeerländern (Syrien und Nord-Afrika) geschätztes Gerbmaterial. Sie rührt von der sog. Aleppokiefer (Aleppo ist die Hauptstadt des Vilajets in nördl. Syrien) oder Jerusalemkiefer her, lat. Pinushalepensis, die in den Mittelmeerländern, namentlich in Syrien, Nord-Afrika (Algier, Tunis), Spanien und Sizilien gedeiht, aber auch in Dalmatien und Istrien vorkommt. Diese Rinde besteht aus zwei völlig unterschiedlichen Schichten: die äußere Borke heißt im Italienischen scorza rossa (rote Rinde), franz. écorce rouge auch corteggia rossa, fina rossa oder Pefkos, während die Innenrinde als Snobarinde in den Handel kommt.
Die Scorza rossa, welche in Süd-Europa zum Rotfärben von Damenbekleidung, Fischernetzen u. dgl. verwendet wird, enthält viel roten Gerbstoff, dagegen nur 3 - 4% gerbende Stoffe; sie wird häufig von stehenden Bäumen vorsichtig abgehauen, weil dadurch das weitere Fortkommen derselben nicht berührt wird, so daß sich auf demselben Baum die Borke wiederholt entwickeln kann. Die dalmatische Scorza rossa hat auch Fleisch, das ebenfalls zum Rotfärben dient.
Die Scorzarinde wird nur von gefällten Bäumen gewonnen, von der Borke befreit, auf Mühlsteinen vermählen und gesiebt. Sie kommt als grobes Mehl in den Handel, das aus flachen oder konkaven, 1 - 8 mm dicken, roten Stücken besteht, die innen glatt sind, an der Außenseite dagegen muschelige Vertiefungen haben, in welchen die Borke gehaftet hat, einen spröden, ebenen, feinkörnigen Bruch aufweisen, im Querschnitt rötlich, im Längsschnitt heller, gelblich gefärbt sind und sich durch einen stark zusammenziehenden Geschmack auszeichnen.
Zusammensetzung
Durchschnittlich enthält die Snobarinde bei einem Wassergehalt von 14 ,9%:
- 22,0% (15 - 25%) gerbende Stoffe
- 9,0 % Nichtgerbstoffe (mit 2 % zuckerartigen Stoffen)
- 54,5% Unlösliches
Sie wird zum Gerben verwendet und liefert ein rötlich gefärbtes Leder, welches in Frankreich unter dem Namen „Algier-Leder„ bekannt ist. Der Gerbstoff läßt sich leicht durch kaltes Wasser ausziehen, wobei jedoch der rote Farbstoff mit ausgelaugt wird. Man stellt hieraus auch Extrakte her, die mit 30°Be in den Handel kommen können.
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