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Prüfung der Benetzbarkeit von Leder
Die Wassertropfenprobe ist als einfachste Prüfung des Oberflächenverhaltens von Leder beim Aufkommen von Wasser für viele Lederarten, besonders aber Bekleidungs-, Möbel- und Täschnerleder, von Interesse und wird für alle Ledersorten, verstärkt aber für Leder des Anilintyps und Rauleder, eingesetzt. Es wird neben der Benetzung auch das Verhalten des Leders, der Lederfarbe oder aber der Zurichtung im feuchten und wieder aufgetrockneten Zustand untersucht.
Durchführung der Prüfung:
Aus dem zu untersuchenden Leder werden Probekörper der Größe 10 mm x 50 mm ausgestanzt und ordnungsgemäß klimatisiert. Danach werden auf die Oberfläche des waagerecht gelagerten Probekörpers aus einer Kapillarpipette, deren Auslaufspitze sich 2cm über der Lederoberfläche befindet, mindestens drei Einzeltropfen auf das Leder in einem Abstand von etwa 2cm aufgebracht. Es werden dabei die Benetzungszeit und die Eindringzeit des Wassertropfens bestimmt.
Benetzungszeit:
Diese Bestimmung ist nur bei leicht bis deutlich hydrophobierten Ledern durchzuführen. Der Wassertropfen hat dabei sofort nach dem Aufsetzen keine eigentliche Verbindung zur Lederoberfläche, die runde Tropfenform bleibt erhalten. Durch die eintretende erste Benetzung des Leders ändert sich die Form des Tropfens, der dann flach auf dem Leder aufsitzt. Die dabei meist auftretende Farbdunklung zeigt zusätzlich eine Befeuchtung der Lederoberfläche an. Bei Ledern, bei denen im Augenblick des Aufkommens des Wassertropfens die Benetzung stattfindet, ist nur die Eindringzeit zu bestimmen.
Eindringzeit:
Dabei wird, beginnend mit dem Aufsetzen des Wassertropfens, die Zeit gemessen, bis ein Spiegelreflex gegen eine Lichtquelle vollständig verschwindet. Die Dauer der Einwirkung des Wassertropfens hängt von der zu prüfenden Lederart und den daran zu stellenden Anforderungen ab.
Beregnungs-Test:
Der Beregnungs-Test stellt eine weitere Methode dar, um das Verhalten von Oberflächen gegen aufkommende Wassertropfen zu prüfen. Der Beregnung-Apparat nach Dr. Bundesmann wird im wesentlichen zur Prüfung imprägnierter Textilien eingesetzt. Es können vier Probekörper zugleich geprüft werden, wobei neben der Wasseraufnahme auch die Wasserdurchlässigkeit bestimmt werden kann. Die durch feines Ansprühen von senkrecht am Deckel des Gerätes befestigten Metallstäben entstehenden Tropfen fallen 1500 mm bis zum Auftreffen auf die Probenoberfläche. Das durchgetretene Wasser wird auf der Unterseite durch Reiberkreuze abgestreift. In der Prüfpraxis wird dieses Gerät für Leder nur selten eingesetzt.
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