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Übersicht physikalische Prüfung der Ledereigenschaften
Physikalische Prüfung der Ledereigenschaften
Die Untersuchung des Leders mit physikalischen Methoden ist aus der Prüfung der äußeren Beschaffenheit hervorgegangen. Die Forderung nach der Objektivierung der Methoden und möglichst exakt bestimmbarer Kennzahlen führte dazu, das z. B. das frühere Einschneiden des Leders von Hand mit dem Weiterreißen dieser angeschnittenen Lederstelle ebenso auf die Prüfmaschine übertragen wurde wie die Untersuchung des Narbendehnverhaltens aus der Schlüsselprobe auf das Lastometer usw. Die physikalischen Methoden sind mit ihren Aussagemöglichkeiten für den Lederhersteller und besonders für den Verarbeiter wichtig.
Danach kann unmittelbar entschieden werden, ob ein Leder den Erwartungen und Anforderungen für eine spezielle Verwendbarkeit entspricht, wie die Verarbeitungsmaschinen einzustellen sind usw. Es ist damit auch möglich, für ein Leder einen anderen Einsatzbereich festzulegen, wenn die ursprünglich geforderten Eigenschaften, wie z. B. die Festigkeiten, von dem gefertigten Leder nicht erreicht werden.
Die physikalischen Prüfungen, die in der Anfangszeit meist statisch waren, sind im Laufe der Weiterentwicklung der Prüftechnik in dynamische Methoden überführt worden. Damit ist die Prüfung praxisgerechter und es lassen sich bessere Aussagen auch über das spätere Gebrauchsverhalten bis hin in den tragehygienischen Bereich der Leder gewinnen. Die Prüfmethoden werden international in den IUP-Vorschriften beschrieben und festgelegt, die von der Internationalen Union der Lederchemiker- und Technikerverbände herausgegeben werden. Die Erstellung der Methoden erfolgt durch die Zusammenarbeit nationaler und internationaler Kommissionen, d. h. im Bereich der Bundesrepublik Deutschland durch den Verein für Gerbereichemie und Technik (VGCT).
Dazu werden Rundversuche in den Laboratorien der verschiedenen Mitgliedsländer durchgeführt und die Entwürfe der Vorschriften bis zur endgültigen Verabschiedung immer wieder überarbeitet und verbessert. Die Veröffentlichungen erfolgen dann in den jeweiligen Fachzeitschriften der einzelnen Länder.
Bei dem Bestreben, vorhandene nationale Methoden den internationalen Vorschriften anzugleichen, bzw. die internationalen Verfahren für das jeweilige Land zu übernehmen, kann es aber dazu kommen, dass durch die bis zu diesem Zeitpunkt erhaltenen neuen Erkenntnisse leichte Änderungen nötig werden. Da die DIN-Vorschriften des Deutschen Institutes für Normung nicht direkt abgedruckt werden dürfen, sind die nachfolgend beschriebenen Methoden unter freier Textwiedergabe übernommen. Soweit zwischen internationalen Verfahrensvorschriften und den DIN-Normen Textübereinstimmungen bestehen, sind diese für die hier vorliegenden Informationen aus den internationalen Verfahren entnommen worden. Unterschiede zwischen DIN- und IUP-Methoden werden gesondert erwähnt und erläutert. Die hier angegebenen Prüfvorschriften entsprechen damit den genannten Normen. Sie können aber Ergänzungen enthalten, die der Autor aus der Prüfpraxis eingefügt hat oder die zum Erscheinungsdatum der Norm noch nicht bekannt waren. Sie verfälschen aber die Normvorschrift nicht. Bei der Beschreibung der einzelnen Methoden wird versucht, durch eine bildliche Darstellung die Geräte und ihre Anwendung zusätzlich zu erläutern. Auf andere Methoden, die im jeweiligen Zusammenhang interessant erscheinen, wird in kurzen Beschreibungen verwiesen und die Literatur dazu angegeben. Es handelt sich dabei zum Teil um ältere Methoden, bei denen die Frage des prüftechnischen Interesses immer wieder neu überdacht werden sollte. Mit diesen Verfahren lassen sich oft ergänzende Aussagen zu den heutigen Methoden erzielen, so wie sich dies z.B. bei der Untersuchung von Schweinsfutterledern gezeigt hat. Nur mit der Methode nach Freundlich, die im Jahre 1932 zum ersten Mal veröffentlicht und 1934 in die Lederprüftechnik übernommen wurde, war es 1978 möglich, eine Schwäche des Leders bei der direkten Wasseraufnahme zu zeigen.
Durch die Änderung des Herstellungsverfahrens dieses Leders konnte der Fehler dann beseitigt werden. Auch bei den Alterungen für Leder und Zurichtungen werden rückgreifend viele Methoden erwähnt, um die Diskussion um ein endgültiges Verfahren, das in kurzer Zeit definierte Alterungsprozesse durchführt, weiter zu unterstützen.
Übersicht über die physikalischen Prüfverfahren
Die hier beschriebenen Methoden werden zuerst in einer Übersicht über die behandelten Titel zusammengefasst (Tabelle 2). Grundlage dieser Verfahrensbeschreibungen sind die DIN Normen des Deutschen Instituts für Normung. In einigen Fällen wurde auch auf die Methoden der Internationalen Union der Lederchemiker und Techniker-Verbände zurückgegriffen. Dabei erfolgt zusätzlich der Hinweis, ob die Methode von der Kommission für physikalische Lederprüfung IUP oder für die Farbechtheitsprüfung IUF erarbeitet wurde. Die zuerst genannte Organisationsbezeichnung mit der dazugehörigen Kennziffer weist auf das hier verwendete Verfahren hin. Zusätzlich werden, soweit vorhanden und bekannt, vergleichbare Methoden zu dem beschriebenen Verfahren aufgeführt und die Literaturstellen dazu angegeben.
Es handelt sich dabei um die Normungen der nachstehenden Organisationen:
- ISO International Organisation for Standardisation
- TGL Fachbereichstandard der DDR
- VESLIC Verein Schweizerischer Lederindustriechemiker
- BS British Standard Institution
- AFNOR NF - G Association Francaise de Normalisation
Um zur Einrichtung eines Lederprüflaboratoriums zu den aufgeführten Methoden weitere Angaben zu haben, werden in der Übersicht auch die notwendigen speziellen Prüfgeräte benannt und in dem Verzeichnis auf die Hersteller und Lieferanten hingewiesen. Die verwendeten Bezeichnungen der einzelnen Geräte, z.B. Flexometer, sind den offiziellen Vorschriften entnommen, und sie bezeichnen ein ganz speziell gebautes Gerät mit festgelegten Funktionen. Diese sind über die genannten Hersteller zu beziehen oder (wenn keine Schutzvorschriften bestehen) baugleich herzustellen.
Tabelle 2: Übersicht über die physikalischen Prüfverfahren
Tabelle befindet sich im erweiterten Aufbau
Tabelle 3: ASTM- Testmethoden
Test Methods | Description |
D 2347-68 (1979) | Area of Leather Test Specimens, Measuring |
D 2941-73 (1979) | Break Pattern of Leather (Break Scale) |
D 2208-64 (1976) | Breaking Strength of Leather by the Grab Method |
D 2207-64 (1976) | Bursting Strength of Leather by the Ball Method |
D 2807-78 | Chromic Oxide in Leather (Perchloric Acid Oxidation) |
D 1912-69 (1974) | Cold-Crack Resistance of Upholstery Leather |
D 2096-69 (1977) | Colorfastness and Transfer of Color in the Washing of Leather |
D 2213-70 (1977) | Compreasibility of Leather |
D 1610-69 (1979) | Conditionmg Leather and Leather Products for Testing |
D 1611-60 (1976) | Corrosion Produced by Leather in Contact with Metal |
D 2346-68 (1978) | Density, Apparent of Leather |
D 22-11-64 (1976) | Elongation of Leather |
D 2214-70 (1976) | Estimating theThermal Conductivity of Leather with the Cenco-Fitch Apparatus |
D 2097-69 (1974) | Flex Testing of Finish on Upholstery Leather |
D 2210-64 (1976) | Grain Crack and Extension of Leather by the Mullen Test |
D 3495-76 | Hexane Extraction of Leather |
D 2875-70 (1976) | Insoluble Ash of Vegetable-Tanned Leather |
D 2868-73 (1978) | Nitrogen Content (Kjeldahl) and Hide Substance Content of Leathar |
D 2322-69 (1974) | Perspiration, Artificial, Resistance of Chrome-Tanned White Shoe Upper Leather |
D 2810-72 (1977) | pH of Leather |
D 2813-79 | Relative Stiffness of Leather by Means of a Torsional Wire Apparatus |
D 2813-71 (1979) | Sampling Leather for Physical and Chemical Tests |
D 2212-64 (1976) | Slit Tear Resistance of Leather |
D 2209-64 (1976) | Tensile Strength of Leather |
D 1813-70 (1977) | Thickness of Leather Test Specimens, Measuring |
D 1814-70 (1977) | Thickness of Leather Units, Measuring |
D 2617-69 (1979) | Total Ash in Leather |
D 3790-79 | Volatile matter (Moisture) of Leather by Oven Drying |
D 1815-70 (1976) | Water Absorption (Static) of Leather |
D 2098-70 (1977) | Water Resistance, Dynamic of Shoe Upper Leather by the Dow Corning Leather Tester |
D 2099-70 (1977) | Water Resistance, Dynamic of Shoe Upper Leather by the Maeser Water Penetration Tester |
D 2876-70 (1976) | Water-Soluble Matter of Vegetable Tanned Leather |
D 1913-63 (1979) | Wetting of Garment-Tvpe Leathers (Spray Test), Resistance to |
D 1516-60 (1977) | Width of Leather |
Definitions of Terms Relating to: D 1517-79 | Leather |
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