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Verhalten der Zurichtung bei der Verarbeitung des Leders

Für die Verarbeitung wird weitgehend gleichmäßiges oder bei modischen Effekten gleichmäßig verteiltes, unregelmäßiges Aussehen der gesamten Lederoberfläche gewünscht, z.B. Imitation von Reptilleder, Wischeffekt, Schatteneffekt. Das bestimmt maßgeblich den Zuschnitt und damit das Ausnutzungsrendement des Leders, besonders dann, wenn die Zuschnitte serienmäßig ausgestanzt werden. Die Lederoberfläche soll durch die Zurichtung so weitgehend abgeschlossen werden, dass das Leder bei Transport, Lagerung und Verarbeitung möglichst wenig Staub und Schmutz annimmt, dass keine Fingerabdrücke verbleiben oder dass das Leder zumindest nach der Verarbeitung wieder vollständig gereinigt werden kann. Die Zurichtschicht muss genügend elastisch sein, damit sie auch bei scharfem Biegen des Leders, z. B. beim Buggen oder Kanteneinschlagen, nicht aufreißt. Sie soll andererseits genügend hart sein, so dass sie sich an den umgeschlagenen Kanten nicht innerhalb kurzer Zeit durchreibt. Sie darf beim Nähen nicht an den Einstichstellen platzen, darf von den aufliegenden Nähfäden nicht durchgeschnitten werden und soll die Nähfäden schlingenfrei durch das Einstichloch gleiten lassen.

Sie darf bei Anfeuchten des Leders, z. B. Dämpfen von Schuhoberleder, Einschlagen in feuchte Tücher bei Handschuhen oder Kleinlederwaren, Eintauchen in Wasser bei vegetabil gegerbtem Polster-, Schuhrahmen- oder Fototaschenleder, nicht so stark quellen, dass sie nicht mehr genügend haftet; sie muss aber, zumindest bei der Schuhherstellung, beim Abwaschen in gewissem Ausmaß anquellen, damit wässrige Schuhfinishmittel gleichmäßig angenommen werden, nicht abperlen oder zu größeren Tropfen zusammenlaufen. Die Zurichtschicht soll weiterhin in vielen Fällen gegen Klebstoffe beständig sein, sie soll sich durch deren Einfluss nicht verfärben, besonders nicht bei weißem Leder, nicht vom Leder lösen, nicht klebrig-weich bleiben, aber auch nicht verhärten. Sie soll sich bügeln lassen, ohne dass das Bügeleisen klebt und die Schutzschicht stellenweise abzieht, oder sie soll mit Heißluft gefönt werden können, ohne dass sich der Farbton verändert. Die Zurichtschicht soll schließlich auch gegen die Einwirkung organischer Lösemittel, z. B. von Schuhkappen oder Klebstoffen, zumindest bei deren maßvoller Anwendung, beständig sein.

Die Anforderungen hinsichtlich des Verhaltens bei der Verarbeitung des Leders können je nach den Arbeitsmethoden bei der Herstellung der Lederartikel sehr unterschiedlich sein. Sie lassen sich meistens nicht allesamt zugleich erfüllen. Hersteller und Verarbeiter des Leders sollten sich daher möglichst schon vor der Zurichtung, auf jeden Fall aber vor der Verarbeitung über Beanspruchung und Möglichkeiten von Schadensverhütung gegenseitig informieren.



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lederherstellung/zurichtung/verhalten_der_zurichtung_bei_der_verarbeitung_des_leders.txt · Zuletzt geändert: 2019/04/28 13:35 von admin