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Entkälkung
Verfahrensbeschreibung
Die Aufgaben der Entkälkung
Die nach dem Äscher vorliegende Blöße hat eine stark alkalische Reaktion von pH 12 - 12,5, unter Umständen sogar bis pH 13. Alle folgenden Prozesse verlaufen bei einem tieferen pH-Wert, so schon die Beize, die im schwach alkalischen bzw. schwach sauren Gebiet abläuft sowie der Pickel und die Gerbung, die im schwach sauren bis mittelstark sauren Gebiet ablaufen. Daher muß der pH in der Entkälkung gesenkt werden, und zwar auf den pH-Bereich der mit der Entkälkung zusammenlaufenden Beize. Die vorliegende Blöße enthält noch Reste von Äscherchemikalien. Diese Chemikalien ergeben mit den Chemikalien der Beize, des Pickels sowie der Gerbung schwerlösliche Verbindungen, die den Prozessablauf behindern oder sogar ganz unterbinden. In der Entkälkung müssen daher diese Reststoffe des Äschers aus der Blöße entfernt werden.
Die vorliegende Blöße ist mehr oder weniger stark gequollen. Die Chemikalien der folgenden Prozesse Beize und Gerbung sind großteilig (großmolekular). Der Platz zwischen den verspannten, gequollenen Fasern ist gering. Dies bedeutet, dass diese großmolekularen Stoffe zwischen den Fasern nicht in die Haut oder nur sehr langsam in diese eindringen können. Es ergibt sich daraus eine Behinderung der Beize bzw. der Gerbung. In der Entkälkung ist daher das Blößenmaterial weitestgehend zu entquellen, um damit den Zwischenraum zwischen den einzelnen Fasern zu vergrößern und so ein gutes Eindringen der Beiz- und Gerbstoffe zu ermöglichen. Durch die Quellung werden zwischen den verspannten Fasern, das gilt besonders für den Narben, Restteile der Oberhaut und der Haare sowie Pigmentstoffe festgehalten. Das Entquellen des Hautmaterials bewirkt also gleichzeitig eine Freigabe dieser Reststoffe (der Gerber nennt dieselben Grund oder Gneist), so dass sie dann in Entkälkung und Beize leicht aus der Narbenschicht herauszubekommen sind.
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