Die tierische Haut ist nach dem Abzug sehr leicht fäulnisfähig, d. h. die sofortige und ausreichende Konservierung ist notwendig und unabdingbar. Im unkonservierten oder nicht ausreichend konservierten Zustand kann die tierische Haut von Mikroorganismen und deren hautabbauenden Enzymen leicht angegriffen werden. Befindet sich noch viel Blut auf der abgezogenen Haut ist die Gefahr der beginnenden Fäulnis besonders hoch. Typische Merkmale für den beginnenden Fäulnisprozess sind:

1. Haarlässigkeit
2. Geruch
3. Schleimbildung / Glitschigkeit / Glanz
4. beginnend mit Rotverfärbung und bei zunehmender Fäulnis und Vermehrung der Mikroorganismen Violettverfärbung
5. Faulstippen, Fäulnisfraß und Lochfraß
6. Speckkäfer

Durch stärkere Fäulniserscheinungen wie z.B. Fäulnisfraß, wird so stark Hauteiweiß abgebaut, das kleinere bis größere Stellen der Haut gänzlich abgebaut werden und Löcher entstehen können. Für die Lederherstellung sind solche Häute dann unbrauchbar. Fäulniserscheinungen an der Rohhaut können insb. durch eine sorgfältige und gründliche Reinigung der Tiere vor der Schlachtung vermieden werden aber auch die sofortige und intensive Konservierung ist zwingend notwendig. Frische Häute sollten stets kühl, hängend und max. 14 Tage gelagert werden, wobei die Temperatur nicht größer 7°C sein darf sondern stets unter = < 7°C.

An der Rohhaut sichtbare Violettverfärbung / Rotverfärbung und gelbliche Fettoxidation durch Überlagerung der Rohware und durch Bakterienbefall durch Feuchtlagerung

An der Rohhaut sichtbare Violettverfärbung / Rotverfärbung und gelbliche Fettoxidation

Überlagerte Rohware mit Bakterienbefall durch Feuchtlagerung

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Konservierungsfehler und Fäulnisschäden an Rohhäuten

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