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lederbegriffe:sumach

Sumach und Sumach-Extrakt

Von den Blattgerbstoffen erweisen sich die in Südeuropa, hauptsächlich in den Mittelmeerländern heimischen verschiedenen Sumacharten als von besonderem gerberischen Interesse. Für die Gewinnung dieses allgemein als „Sumach“ bezeichneten Gerbmittels kommen hauptsächlich folgende Pflanzenarten in Frage:

  1. Gerberbaum: in Sizilien, Kleinasien, Spanien, Marokko zu finden.
  2. Perückenbaum: kommt in Norditalien, Tirol, Dalmatien, Istrien, Südungarn vor.
  3. Gerberstrauch: liefert den sogenannten provenzalischen Sumach sowie die französischen Sorten und ist im südwestlichen Europa sowie Nordfrankreich verbreitet.
  4. Hirschkolbensumach: (Rhus typhina), früher auch als amerikanischer Sumach bezeichnet, hat, nachdem in Deutschland wachsende Pflanzen einen sehr günstigen Gerbstoffgehalt ergeben hatten, während der Kriegszeit aufgrund vielseitig durchgeführter Züchtungsversuche Interesse gefunden. Die Großanbauversuche wurden nach Kriegsende jedoch wieder aufgegeben.

Die jungen Triebe und Blätter dieser Pflanzen liefern eines der ältesten und zugleich edelsten pflanzlichen Gerbmittel. Die besonderen Vorzüge dieses Gerbmittels liegen in seiner außerordentlich hellen und völlig lichtbeständigen Gerbung; der Gerbstoff dringt besonders rasch in die Haut ein und liefert ein sehr weiches und griffiges Leder.

Außer zum Gerben findet Sumach ausgedehnte Verwendung zur Aufhellung jeder Art von Ledern nach der Gerbung, zum sogenannten Sumachieren. Die Lederfabriken setzen den Sumach stets in pulverisierter Form ein. Für die Herstellung des Sumachpulvers werden die geernteten getrockneten Blätter gemahlen, die besseren Sorten erfahren anschließend eine Reinigung von anhaftendem Sand und sonstigen natürlichen Verunreinigungen durch Ventilation und kommen dann unter der Bezeichnung als „ventilierter“ und manchmal als „doppelt ventilierter“ Sumach mit einem Gerbstoffgehalt von etwa 28 % in den Handel, im Gegensatz zu dem nicht gereinigten Sumach, der als „campania“ gehandelt wird. Neben den vorerwähnten Verunreinigungen kommen auch Eisenteilchen, die aus den Mühlen stammen, in diesem Gerbmittel vor, die beim Gerben blauschwarze Punkte auf dem Leder hervorrufen. Durch eine einfache Prüfmethode nach Becker (Collegium 1905, S. 373) kann die Anwesenheit von Eisenteilchen nachgewiesen werden.

Der Nachweis von etwaigen, dem Sumach öfter beigemengten Verfälschungs- und Streckungsmitteln erfolgt durch mikroskopische Untersuchungen.

Sumach-Extrakt:

Kommt im allgemeinen in flüssiger Form mit etwa 26 % Gerbstoff in den Handel, neuerdings auch in Pulverform mit 64 %. Nach besonderen Verfahren werden die Extrakte unter Verwendung von Blei-und Barium- sowie Magnesiumsalzen geklärt und entfärbt. Die Herstellung erfordert große Vorsicht, da der Sumach-Gerbstoff sehr hitzeempfindlich ist.



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lederbegriffe/sumach.txt · Zuletzt geändert: 2019/05/02 11:40 von admin