Als Pickelblößen werden enthaarte tierische Häute bezeichnet, die alle Prozesse der Wasserwerkstatt von Weiche bis Äscher einschl. Entkälkung, Entfettung und Beize durchlaufen haben. Der abschließende Pickel mit Kochsalz (NaCl), Säuren (z.B. Ameisensäure und/oder Schwefelsäure) und Wasser erzeugt eine pickelkonservierte haltbare tierische Haut, die noch nicht gegerbt wurde.

Die Haltbarkeit bezieht sich auf eine Lagerfähigkeit des Halbfertigproduktes Pickelblöße und erlaubt dem Lederhersteller die nachfolgende Gerbart frei zu wählen und anzuwenden. Pickelblößen können mit einem Langzeitkonservierungspickel hergestellt werden. Der pH-Wert von Pickelblößen mit Konservierungspickel ist i.d.R. auf pH <2,5 eingestellt und erzeugt eine Haltbarkeit und Schutz vor Fäulnis und Bakterienbefall bis zu 12 Monate.

Längere Lagerzeiten des Halbfertigproduktes Pickelblößen (>12 Monate) können durch die Einwirkzeit von Kochsalz zum Abbau von kollagen Hauteiweiß führen und somit die physikalischen Echtheiten und Festigkeiten herabsetzen.

Pickelblößen sind nach der Rohware, bzw. der frischen oder konservierten Rohhaut nach Schlachtung des Tieres die erste / früheste Form eines verkaufsfähigen Handelsproduktes. Die noch nicht erfolgte Gerbung lässt eine flexible und angepasste Gerbung zu.

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