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Grundiermittel Grundierungshilfsmittel in der Zurichtung

Die Porosität des Narbens und die Saugfähigkeit der Lederfaserstruktur der Oberfläche bestimmen in ausschlaggebender Weise den Effekt der Zurichtung und das Aussehen des zugerichteten Leders. Die offenen Haargruben und die bei geschliffenem Leder makroskopisch, bei Vollnarbenleder zumindest mikroskopisch raue Oberfläche erfordern, dass die Hohl- bzw. Zwischenräume ausgefüllt oder überbrückt werden. Die Rauheit und auf der Lederoberfläche vorhandene Verunreinigungen, Fettsubstanzen sowie eine Hydratationsschicht können dazu führen, dass die aufgetragene Zurichtflotte nicht die gesamte Lederfläche gleichmäßig benetzt und dass die Haftfestigkeit durch Fehlstellen der Benetzung beeinträchtigt wird. Starke Saugfähigkeit des Leders ergibt zwar intensive Benetzung, lässt aber die aufgetragene Flotte zu intensiv in das innere Lederfasergefüge einziehen. Der Auftrag wirkt nach dem Auftrocknen stumpf und unfertig. Besonders nachteilig ist ungleichmäßige Saugfähigkeit, wie sie bei stellenweiser Flächenbeschädigung des Narbens durch Mist- oder Urinschäden, Brühschäden bei Schweinshäuten, durch ungleichmäßig tiefes Schleifen oder auch bei Spaltleder auftreten kann. Sie begünstigt unruhiges, fleckiges Aussehen des zugerichteten Leders. In ähnlicher Weise, meistens jedoch in abgemilderter Form, kann sich unterschiedliches Saugvermögen bei verschieden dichter Faserstruktur zwischen Rücken-, Hals- und Bauchteilen bei Vollnarbenleder auswirken. Bei Rindhäuten oder auch bei Mastkalbfellen können die verhältnismäßig groben Haarporen, vor allem wenn glanzgestoßen wird, zu unruhigem Aussehen führen und bei Schwarzzurichtung den nachteiligen Grauschimmer verursachen.

Geringe Saugfähigkeit führt zu bevorzugter Ablagerung des Zurichtfilms auf der Lederoberfläche. Das ergibt Schwierigkeiten infolge ungenügender Haftfestigkeit der Zurichtung. Bei geschliffenem Leder führt geringes Eindringen der Bindemittel zu Losnarbigkeit und wulstigem Narbenwurf bei Biegen des zugerichteten Leders mit der Narbenseite nach innen und ergibt rasche Beschädigung oder Unansehnlichwerden der Schuhe an den Gehfalten des Vorderblatts.

Zur Behebung derartiger Schwierigkeiten wird das Leder vor dem Auftragen der eigentlichen Zurichtschicht mit einem Grundiermittel vorbehandelt. Aufbau und Wirkungsweise dieser Grundiermittel sind je nach dem beabsichtigten Effekt unterschiedlich. Ihre Auswahl muss mit der nachfolgenden Zurichtbehandlung abgestimmt und sowohl den angewendeten Zurichtmitteln als auch der vorgesehenen maschinellen Zurichtbehandlung angepasst werden.



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lederherstellung/zurichtung/grundiermittel_grundierungshilfsmittel_in_der_zurichtung.txt · Zuletzt geändert: 2019/04/28 14:25 von admin